„Vor dieser Fahrt habe ich großen Respekt“, äußerte sich ein Schüler des 10. Jahrgangs vor der Gedenkstätten-Fahrt ins ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald. Eine Schülerin ergänzt, dass sie unsicher sei, ob sie sich das zutraue. Mitfahren wolle sie aber auf jeden Fall. Nachdem der Besuch der Gedenkstätte in den GL-Stunden vorbereitet wurde, fuhren die Schülerinnen und Schüler des 10. Jahrgangs zum Holocaust-Gedenktag in die Gedenkstätte Buchenwald bei Weimar. Nach einer Einführung durch einen Dokumentationsfilm im Bildungszentrum der Gedenkstätte begann die Führung in Kleingruppen auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers, sodass die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit hatten, Fragen zu stellen und die Eindrücke auf sich wirken zu lassen. Die Führung folgte dem Leidensweg der Opfer und verdeutlichte den Weg der Entmenschlichung im Lager und der systematischen Unterdrückung. Vor dem Tor mit der Inschrift „Jedem das Seine“ bleiben alle stehen. Die Uhr über dem Tor steht auf 15:15 Uhr. Im Ziffernblatt der Turmuhr ist der Moment der Befreiung Buchenwalds – 15.15 Uhr am 11. April 1945 – festgehalten, erklärt die Studentin, die durch die Gedenkstätte führt. Auch die Schülerinnen und Schüler, die zu Beginn unsicher waren, wollten an dieser Stelle weitergehen. Die Orte der NS-Verbrechen zu sehen und zu erfahren, wie Menschen ihrer Würde beraubt, gequält und getötet wurden, fiel allen nicht leicht. Viele Fragen kamen auf, die sich darum drehten, warum Menschen anderen Menschen so etwas antun konnten. Zum Abschluss des Besuchs gingen alle gemeinsam zu einer Gedenkplatte, in die die Nationalitäten der Inhaftierten geschrieben waren. Die Schülerinnen und Schüler berührten gemeinsam die Platte, die immer auf 37°C erwärmt ist – Körpertemperatur. „Auch wenn es sehr emotional war, bin ich froh, diese Gedenkstätte besucht zu haben“, äußert sich ein Schüler abschließend. „Ich fand es auch sehr ergreifend“, fügt ein anderer Schüler hinzu. „Während der Führung konnten wir vielen Fragen stellen und bekamen Antworten darauf. Allerdings sind auch durch den Besuch so viele neue Fragen dazugekommen.“