Am 21. September besuchte der Kunstkurs der 12. Jahrgangsstufe das Wallraf-Richartz-Museum in Köln.
In der Grafikvorlage erhielten die Schüler/innen die einzigartige Möglichkeit Auszüge aus Goyas Zyklus „Desastres de la guerra“ im Original bestaunen zu können.
Bei gedimmtem Licht und kühler Temperatur schauten die Schüler/innen mit der Lupe nochmals genau hin. So wurden die Radierungen doch nur zwecks des Besuchs der Gesamtschüler/innen aus dem Archiv geholt und aufgebaut. Dies dient dabei vor allem dem Schutz der Werke, da diese durch UV- Licht vergilben und somit der Eindruck des Betrachters verfälscht werden würde.
Die feinen Linien der Radierung, die in der Nachbildung im Katalog in der Schule kaum erkennbar sind, sorgten für Staunen und Bewunderung. Goya und die Schrecken des Krieges- ein anspruchsvolles Thema, was das Zentralabitur hier vorgibt.
Gerade die andere Lernumgebung ermöglichte den Schüler/innen jedoch den Einstieg in diese doch tiefsinnigere Schaffensphase des Künstlers. Björn Föll, der die Veranstaltung leitete, erklärte die Technik der Radierung, gab Denkanstöße für Diskussionen und schaffte es mit seiner schülerzugewandten Art eine bemerkenswerte Auseinandersetzung mit den Werken zu ermöglichen. Denn auch wenn Goyas Radierungen aus einer anderen Zeit stammen, bieten seine Werke durch die aufgegriffenen Themen einen Aktualitätsbezug, der nicht von der Hand zu weisen ist.
Abgerundet wurde die Exkursion mit dem Besuch der Dauerausstellung, in der zwar keine originale Goyas zu sehen waren, aber Werke aus der gleichen Schaffenszeit genauer analysiert, Vergleiche gezogen und Unterschiede hervorgehoben wurden.
Sowohl Frau Oberdörster, als auch die Teilnehmer/innen des Kurses freuten sich über die Möglichkeit wieder Originalwerke im Wallraf-Richartz-Museum bestaunen zu dürfen, bieten Abbildungen doch nur einen schwachen Ersatz. Um die Arbeitsweise Goyas noch besser verstehen und nachempfinden zu können, ist ein an die Exkursion anschließender Workshop mit dem Schwerpunkt der Radierung für Januar geplant.