Leitung S.Kaya (Lehrerin Gesamtschule Gummersbach)
https://drive.google.com/file/d/1eYZTvZSBFmoG0aHMXjWPBMtdA56xo1TG/view?usp=sharing
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Schülerinnen und Schüler,
der Literaturunterricht der Q1, geleitet von Frau Kaya, beschäftigte sich im Schuljahr 2020/21 mit der Verfilmung des Theaterstücks Bernarda-Albas-Haus. Im Jahre 1947 wurde das Drama zuerst von dem Autor Federico García Lorca veröffentlicht. Es ist geprägt von Dramatik und spanischer Tradition. Genauer gesagt handelt es sich dabei um eine Witwe, namens Bernarda Alba, die mit ihren fünf Töchtern in einem Haus in Spanien lebt. Nach dem Tod ihres Mannes verpflichtet Bernarda ihre Töchter aufgrund der Tradition zu acht Jahre langem Trauern. Die folgende Isolation zur Außenwelt führte bei der Familie zu Konflikten und Grenzüberschreitungen.
Der Autor Federico García Lorca ist am 5. Juni 1898 in der Provinz Granada geboren. Federico war ein spanischer Lyriker und Dramatiker, der aus einer adeligen Familie stammt. Als Student machte er seine ersten Erfahrungen mit der Lyrik und verfasste seine ersten literarischen Texte. Während seines Studiums in Madrid lernte er viele neue Leute kennen, die alle sehr stark an Literatur interessiert waren. Nachdem er sich oft an Theaterstücken probierte, erlebt er dann Anfang 1931 bis 1935 seine Erfolgsjahre. Diese Jahre waren durch politischen Konflikte geprägt, die er in seiner Kunst widerspiegelt. Anhand seiner gesellschaftlich orientierten Stücke schaffte er es, die Empathie der Zuschauerinnen und Zuschauer zu wecken. Nach seiner Rückkehr in seine Heimatstadt erlebte er selbst die drastischen Änderungen in der Politik. Straßenschlachten und Demonstrationen gehörten zum Alltag. Federico wurde am 19. August 1936 erschossen, nachdem er aufgrund eines Aufstands gegen einen Militärputsch verhaftet worden war.
Das Drama spielt während der Zeit der zweiten spanischen Republik, welche vor allem von der Unterdrückung der Frauen geprägt war. Eine neue demokratische Staatsform führte somit sowohl zu politischen als auch ökonomischen Problemen, da die linken und rechten Parteien einen Konflikt auslösten. Nachdem die Regierung einen Militärputsch forderte, gelangte der Diktator Francisco Franco an die Macht. „Sie werden nicht durchkommen!“ war der populäre Schlachtruf, den eine Kommunistin während eines Marsches äußerte. Während dieser Zeit wurden Frauen vergewaltigt und sogar getötet. Bis heute würdigt man die protestierenden Frauen, die der damaligen Gewalt und Unterdrückung ausgesetzt waren.
Der Autor Federico García veröffentlichte Bernardas-Albas-Haus als Symbol für die damalige Lage Spaniens. Die Abschottung zur Außenwelt soll somit symbolisch die Unterdrückung der Bevölkerung während der zweiten Spanischen Republik darstellen. Die Mutter nimmt somit die Rolle des Diktators ein, denn genau wie Franco die Bevölkerung kontrollierte, unterdrückt sie ihre Töchter und raubt ihnen ihre physische und psychische Freiheit. All dies gewährt sowohl dem Leser als auch dem Zuschauer einen literarischen Einblick in die damalige Diktatur der zweiten Spanischen Republik.
(Autoren: Miguel Fatebene & Robert Guther)
(Autoren: Miguel Fatebene & Robert Guther)
Einblicke aus den Proben des Literaturunterrichts Q1 Mai 2021